kfd-Diözesanverband
Sonne August

Wenn er doch käme.....


Am 24. Februar 2022 begann der Krieg in der Ukraine. Ein Krieg, der international verurteilt wurde und eine Welle der Solidarität mit den


 Menschen in der Ukraine auslöste. Der Ausbruch des Kriegs führte uns die Fragilität von Sicherheit und Frieden in Europa vor Augen.


 Das Bild zeigt das Friedenswindspiel an der Gedenkstätte Point Alpha an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Auf Deutsch, Englisch


 und Russisch ist dort FRIEDEN zu lesen. Man kann als Beobachterin immer nur auf eines der Worte blicken, bevor es verschwindet und


 das nächste Wort zu sehen ist. Es hat etwas Flüchtiges – man möchte den Frieden festhalten und schon dreht sich das Windspiel weiter.


 Die Menschen in der Ukraine sehnen sich nach Frieden und auch wir wünschen ihn uns herbei – wenn er doch käme. Von dieser


 Friedenssehnsucht zeugt nicht nur das Windspiel, sondern auch der folgende Text von Werner Höbsch:



Wenn er doch käme, der Frieden,

hierhin und dorthin und überall auf Erden,

von oben, von unten oder von der Seite.

Wenn er doch endlich käme,

der Krieg und Terror Einhalt geböte,

der das Unrecht wegfegte.

Wenn er doch käme,

der Versöhnung brächte im Streit,

Vertrauen inmitten von Hass.

Er könnte vom Himmel fallen wie Tau,

aus der Erde sprossen wie Gras,

wenn er nur endlich käme.

Wenn es doch aufstrahlen würde,

das Licht, das Finsternis hell macht.

Wenn es doch durchbrechen würde

durch die düsteren Wolken der Angst.

Doch wir können Ausschau halten

nach oben, nach unten oder zur Seite,

der da kommen soll, kommt nicht,

den wir ersehnen, bleibt aus.

Nicht weil er nicht kommen wollte,

nicht weil er uns verschmähte,

erscheint er nicht.

Er ist schon gekommen,

machtlos, gewaltlos, armselig,

hinter dem Rücken der Machthaber und Besetzer,

der Gewaltigen und Reichen,

ist er gekommen.



Stefanie Wahl