Mit dem in großer Mehrheit verabschiedeten
Positionspapier setzte bei der Bundesversammlung in Mainz über Fronleichnam
die katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ein deutliches Zeichen. Auch
die Fuldaer Delegierten Claudia Engel, Bettina Faber-Ruffing, Hiltrud
Gothmann-Horn und Christa Kalb unterstützten die Forderung nach Gleichstellung
aller Lebensformen und damit auch die Reformbestrebungen im Synodalen Weg. „Das
Lehramt der Kirche muss sich dringend mit einer neuen Sicht auf Sexualethik und
die Vielfalt von Beziehungen beschäftigen“, erklärte Bettina Faber-Ruffing,
Vorsitzende der kfd im Bistum Fulda. Bereits im Jahr 1999 hatte die kfd sich
mit diesem Thema befasst, wurde aber damals durch die deutsche
Bischofskonferenz gezwungen, die Forderung nach Gleichstellung aller
Lebensformen aus dem Grundsatzpapier zu entfernen – zurück blieb eine leere
Stelle im Papier, die nun gefüllt werden konnte.
Das
Positionspapier „Frauenleben sind vielfältig. kfd-Positionen zu Sexualität und
Beziehungen“ in seiner aktuellen und beschlossenen Fassung (Vorabversion) steht
zum Download zur Verfügung: https://www.kfd.de/frauenleben-sind-vielfaeltig/
Im Spätsommer 2022 wird das Positionspapier als gedruckte Fassung erscheinen.
Ein weiteres Thema der Bundesversammlung war der assistierte Suizid. Die kfd setzt sich für den Erhalt des menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende ein, wobei das Recht jedes Menschen auf Selbstbestimmung ausdrücklich geachtet wird. Christa Kalb (stellv. Vorsitzende) kommentierte hierzu: „Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, damit Hilfsangebote, medizinische Alternativen und palliative Maßnahmen greifen können.“
Erstmalig wurde im feierlichen Rahmen die Preisverleihung der Marianne Dirks Stiftung vorgenommen. Ausgezeichnet unter mehr als 50 Bewerbungen wurden drei kfd-Gruppen, die während der Coronakrise besondere Aktionen gestartet hatten. Den ersten Preis erhielt eine Gruppe aus Mannheim, die sich mit den bisher unbearbeiteten Biographien von engagierten Frauen befasst hatte. Den zweiten Preis gab es für einen Pilgerweg, der sich mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ beschäftig hatte. Der dritte Preis ging an junge kfd-Frauen aus Frechen, die ein Tanzprojekt für Kinder auf die Beine gestellt hatten.
Des Weiteren wurde auch für 2023 ein Predigerinnentag angekündigt, an dem Frauen in einer Eucharistiefeier predigen.
Die kfd ist mit ca. 350.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband.
Bettina Faber-Ruffing
© kfd Diözesanverband Fulda